Die Taufe ist mehr als ein Segen – die Taufe ist eine Berufung.
Die Taufe ist die Aufnahme in die weltweite Gemeinschaft der Christen auf der ganzen Erde. Dabei stehen Ortskirche und Ortsgemeinde stellvertretend für diese weltumspannende Gemeinschaft, sie repräsentiert sie. Darum gehört die Taufe in einen der Gottesdienste der Gemeinde.
Mit dem Namen, den meine Eltern für mich ausgesucht haben, werde ich in der Taufe auf den Weg Jesu Christi berufen. Ich werde im Namen des dreieinigen Gottes dazugezählt zum Volk Gottes. Ich werde dazu berufen, den Spuren des Jesus aus Nazareth nachzufolgen. Zu ihm werde ich immer gehören, bis über den Tod hinaus.
In der frühen Christenheit wurden meist Erwachsene getauft. Vorher bekamen sie Taufunterricht –sie sollten sich bewusst für den Glauben an den dreieinigen Gott entscheiden können. Bei der Taufe wurden sie in einem Fluß (oder in einem großen Taufbecken, das Baptisterium in Ravenna in Italien ist dazu ein schönes Beispiel) untergetaucht. Das sollte zeigen: Alles, was sie möglicherweise von Gott trennt, wird abgewaschen, oder noch stärker: es sollte untergehen und sterben und nach der Taufe symbolisch auferstehen. Darum bekamen die Täuflinge, nachdem sie aus dem Taufwasser herausgestiegen waren, neue weiße Kleider angezogen als Zeichen für das neue Leben in Christus.
Der Reformator Martin Luther sagt dazu im Kleinen Kathechismus:
"Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefaßt und mit Gottes Wort verbunden. (…) Sie wirkt Vergebung der Sünden, erlöst vom Tod und Teufel und gibt die ewige Seligkeit allen, die es glauben, wie die Worte und Verheißung Gottes lauten. (…) Sie bedeutet, daß der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden (…) und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich lebe."
Seit vielen Jahrhunderten tauft die Kirche bewusst auch kleine Kinder. Damit wird deutlich gemacht: Noch bevor ich etwas tun kann, was mich später einmal von Gott trennen könnte, spricht Gott in der Taufe sein Ja ohne alle Bedingungen mir zu. Was immer geschieht, ich werde nie aus seiner Hand fallen.
Mit erwachsenen Täuflingen vereinbaren wir Termine zum individuellen Taufunterricht.
Wenn Sie Ihr Kind oder sich selbst taufen lassen wollen, nehmen Sie bitte mit der zuständigen Pfarrerin bzw. dem zuständigen Pfarrer Kontakt auf und vereinbaren frühzeitig (wichtig!) einen Tauftermin sowie einen Termin für das Vorbereitungsgespräch. Am besten ist es, wenn Sie sich mindestens acht Wochen vor der Taufe an uns wenden.
Was Sie alles für eine Taufe benötigen:
mindestens eine Patin oder einen Paten (außer bei der Taufe eines Jugendlichen oder Erwachsenen). Die Patinnen und Paten können auch Mitglieder einer anderen christlichen Kirche sein, die der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (AcK) angehört. Wer nicht Mitglied einer christlichen Kirche ist, kann das Patenamt nicht übernehmen.
eine Patenbescheinigung ist erforderlich, wenn der Pate oder die Patin nicht Mitglied der Offenbarungskirche ist. Sie erhalten sie in der jeweiligen Kirchengemeinde des Wohnsitzes der Paten.
den Geburtsschein des Täuflings (meist im Familienstammbuch)
ein Foto vom Täufling (ca. 9 x 13cm). Dieses Bild wird an der Tauferinnerungswand in der Kirche aufgehängt.
Ort der Taufe ist die Offenbarungskirche oder die Rogatekirche, wenn Sie hier wohnen. Andere Regelungen bedürfen der Zustimmung des jeweiligen Gemeindepfarrers.
Die Sophie Scholl-Kirchengemeinde erhebt keine Gebühren für eine Taufe. Wir freuen uns aber über eine Spende im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zur Unterstützung unserer Arbeit.
Hier finden Sie weitere Informationen (Evang.-Luth. Landeskirche Bayern):