Interview Teil 5

Prof. Eichberg, der Architekt der Rogatekirche
Berg am Laim = Lehm - daraus Ziegel und Kirchenbau


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Der Architekt der Rogatekirche, Dipl. Ing. Werner Eichberg, geboren 1910 in Berlin, Studium der Architektur an der Technischen Hochschule München, erst Assistent und ab 1955 ordentlicher Professor für Architektur an der TH München, Emeritierung 1976. 1985 ist er in München verstorben.
In München entwarf er unter anderem den Erweiterungsbau der Stadtsparkasse im Tal und - gemeinsam mit zwei weiteren Architekten - das Klinikum Großhadern.
Die Idee für die Rogatekirche beschreibt Eichberg so:
„Der Bauplatz liegt am Rand eines Grünangers in der verhältnismäßig ausdruckslosen städtischen Bebauung an der verkehrsreichen Bad-Schachener-Straße. Das kleine Kirchenzentrum sollte zum einen Zuflucht aus dieser Situation gewähren, sich nach innen entwickeln, zum andern ausdrücklich darauf hinweisen, daß hier diese Zuflucht möglich ist. So entstand die Anlage um einen kleinen Innenhof, im ganzen annähernd quadratisch. Der Hof wird an zwei Seiten von Jugendräumen, Pfarrer- und Mesnerwohnung abgeschlossen, achsial vom Eingang durch den Turm liegt der Eingang zur Kirche. Die außen in gleicher Höhe umlaufende Traufe schließt die Anlage betont zu einer Einheit. Der Kirchenraum selber wird von einem großen Baldachin aus Stahlbeton überdacht, ein weißes Zelt auf vier Säulen. Der Zwischenraum vom Baldachin bis zu den umfassenden Mauern läßt, als einzige natürliche Belichtung, durch Schrägverglasung Licht von oben in den Raum. Die Wände haben Schallschluckkammern, die sichtbare Mauerwerksstruktur wird durch Schallöffnungen gebildet, die aus breiten, offen belassenen Stoßfugen zwischen den Zie-geln bestehen.
Ziegel-Sichtmauerwerk bestimmt die äußere Erscheinung der Anlage, auch der Boden im Innenhof besteht aus Ziegeln. Der Turm sollte ein in dieser Gegend weithin sichtbares Zeichen sein. Das große Kreuz mit seinen Abspannungen kann an ein Bergkreuz erinnern…“